Drama Baby!
Es war ja absehbar. Was wurde nicht im Vorfeld dieser Begegnung alles gesagt. Lokalderby, Rivale, Tabellennachbar, Kampf um die Krone. Mit dem ESV Grossenbaum kamen heute – wahrscheinlich zu Fuss – unsere Gäste aus dem gleichen Vorort.
Leistungstechnisch mindestens gleichauf, beide Mannschaften bis in die Haarspitzen motiviert. Das konnte ja nur eng werden. Und das Drama nahm seinen Lauf. Nach einer Nacht drüber schlafen kann ich mit inzwischen mit nicht mehr zitternden Händen schreiben. Krasser und enger kann eine Begegnung nicht ablaufen.
Der Reihe nach:
Doppel: 2:1 für uns, Jürgen musste heute seine Spiele vorziehen, daher konnte er mit mir auch nicht Doppel 1 spielen. Unser Doppel 1 Orleis / Fabian (!) haben geglänzt, ebenso konnte Georg mit Christian punkten und harmonierten prächtig. Nur mein Doppel ging sang und klanglos unter gegen das starke Doppel 1 der Gäste.
Einzel: Fabian konnte leider sein technisch anspruchsvolles Topspinspiel nicht entscheidend an die Platte bringen, Winthers fischte einfach zu gut und viel. 4:11 im fünften. Orleis machte es nur eine Kleinigkeit besser und bezwang Grittner – natürlich im fünften – mit 11:4. Rolf relativ problemlos gegen Matthäus 3:1, Uwe chancenlos gegen Deyke (was sucht so ein starker Gegner nur im mittleren PK???) Unteres Paarkreuz ging auch wieder mit 1:1 aus, Jürgen merkte man eine durchgehende Gereiztheit an (er musste halt weg), Christian sicher gegen Hendel.
Zur Halbzeit also 5:4, noch war es ein ganz normales, wenn auch enges Match. Aber jetzt kam:
Drama Baby!
Fabian HOCHKLASSIG, hatte Grittner eigentlich im Griff. Er hatte aber die Rechnung leider nicht mit dem erfahrenen Knie / Fuss / ja was eigentlich von Grittner gemacht. Denn als das Spiel sich zugunsten Fabian wendete, machte plötzlich Grittners Körper zu. Hat man ja schonmal bei Profis. Auf jeden Fall nutzte Grittner die Spielpause nicht nur, um seinen – geschundenen – Körper zu erholen, sondern um sich mental neu einzustellen. So kam es, wie es kommen musste: Grittner flog – trotz schwerer Verletzung – nur so um die Platte und begann das Spiel zu drehen, während Fabian beeindruckt von der Leidensfähigkeit des Gegners immer mehr den Faden verlor. Es muss einfach das pure Adrenalin gewesen sein, welches in des Gegners Adern pumpte, denn NACH jedem Ballwechsel wurde gehumpelt und gelitten. Grittner gewann. Glückwunsch^^
Orleis holte wiedermal einen sicheren Punkt, ist ja auch bei ihm fast nicht mehr der Rede wert 😉
Ich verlor gegen den starken Deyke 14:16 im vierten, und war damit dann doch eigentlich ganz zufrieden. Hatte mein bestes gegeben. Uwe hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und verlor auch sein zweites Einzel ziemlich deutlich 🙁
Der geneigte Leser wird mitgerechnet haben: Mit Jürgens bereits gespielten 5 Satz Win stand es 7:7, das Zünglein an der Waage war unsere bärenstarke 6 Christian. Dieser hatte mit Stönner einen sehr unangenehmen Gegner. Überhaupt muss man neidlos anerkennen. dass der ESV durchweg stark besetzt war. Eine mannschaftliche Leistungsdichte ähnlich der unsrigen. Und das macht diese beiden Mannschaften auch so stark. Naja, Christian brachte es auch in den 5ten Satz, und konnte dort unsere Führung auf 8:7 ausbauen! Wir hatten also 1 Punkt sicher und damit die Tabellenführung schon verteidigt!
Leider (oder Gott sei Dank) sieht das Reglement bei 8:7 noch ein Entscheidungsdoppel vor. Also Doppel 1 gegen Doppel 1. Mit schwante böses, hatten doch Jürgen und ich als eingespieltes Doppel gegen Deyke / Matthäus derbe auf den Sack gekriegt. Aber es zeigte sich, das die spielerische Klasse von Orleis und Fabian das fehlende Verstädnis für das Miteinander an der Platte mehr als ausgleichen konnte.
Ich selbst habe bei uns zu den Wiesen noch nicht eine solche Stimmung erlebt. Bei jedem Punkt wurde von den Zuschauern (volle Hütte, Danke Leute!!!) frenetisch gejubelt, LaOla schwappte durch das weite Rund, und Fabian / Orleis liefen zu ihrer Höchstform auf. Hazardeur Orleis wie immer mit mutigen, um nicht zu sagen ignoranten Topspins, Fabian mit feinem Händchen und dem Blick fürs Spiel. Es ging auch in diesem Abschlussdoppel in den 5ten Satz. Erste kraniale Begleiterscheinungen beim Publikum, einigen taten bereits die Hände weh beim Klatschen (Notiz: nächstes Mal die Ratschen mitbringen). Schlussendlich ging der Verlängerungssatz des Verlängerungsdoppels in die Verlängerung^^. Und am Ende stand es 14:12 für unsere Jungs!!!
Ein Unentschieden wäre leistungsgerechter gewesen, aber ich muss sagen, wie wir uns reingekniet haben, haben wir auch den Sieg verdient. Das wars, over and out, ich hab Abends um Schlafen zu können Schlafmittel gebraucht. Der Sport ist echt nix für schwache nerven.
Brötchen lecker, Mett lecker, Bier lecker. Mittwoch auswärts gegen Rhld. Hamborn, bis dahin Wunden lecken.
R.S.